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Rundbrief156x.pdf

Zur Wintertagung 2004: Berichte von der Baustelle "Unterrichtskultur mit Neuen Mit Ankündigung zur Arbeitstagung im Mai Inhaltsverzeichnis Tagungsnachlese Mind Maps der AG zu Bärbel Barzels Eingangsvortrag Linkliste zur Tagung Zu Kleinvieh Nr. 10 Zu Kleinvieh Nr. 14 StummesSchreibgespräch (Zusammenfassung) Tagungs- und AG-Termine MUED Frauenschuh
Impressum
Der MUED-Rundbrief erscheint vier Mal im Jahr in Appelhülsen
mit einer Auflage von 700 Exemplaren.
MUED e.V., Bahnhofstr. 72, 48301 Appelhülsen
http://www.mued.de
Tel.: 0209/606
Fax.: 02509/996 516
e-mail: [email protected]
Redaktion dieses Rundbriefs: Antje Kunze, Christa Schmidt und
Michael Bockhorn-Vonderbank, Berlin
Tagungsnachlese

Unterrichtskultur mit neuen Medien - das hört sich ja toll an. Außerdem
wollte ich mir den MUED-Verein sowieso mal anschauen. Also nichts
wie hin zur Wintertagung 2004!
Trotz guter Wegbeschreibung ist es nicht leicht, die Reinhardswald-
schule im Dunkeln zu finden. Also trudele ich leicht verspätet ein, brau-
che mehrere Anläufe, den Speisesaal zu finden, verpasse natürlich den
ersten Programmpunkt ("Was ist die MUED-Vorstellung für Neue") – na
super. Die Kennenlernrunde verschafft aber einen ersten, recht ange-
nehmen Eindruck: Die meisten Leute scheinen sich schon lange zu
kennen. Die Tagung ist eine gute Gelegenheit, sich mal wieder zu se-
hen. Es herrscht vorfreudige Stimmung auf den Schnack fachlicher wie
auch privater Natur. Manche sind aber auch das erste Mal hier, so wie
ich.
Der nächste Tag präsentiert sich bei schönstem Sonnenschein. Vom
oberen Teil des Hanges bietet sich ein wunderbarer Ausblick auf das
Fuldatal. (Die Mega-Baustelle jetzt mal außer Acht gelassen.)
Nun geht es auch los mit Vorträgen und AGs. Es fällt mir nicht leicht,
mich für eine der Parallel-AGs zu entscheiden. Teilweise erfolgen Ab-
sprachen mit den ersten Kontaktpersonen: Gehst du da hin und ich da,
dann können wir nachher erzählen. Neben Interessantem, persönlich
wie auch unterrichtlich Anregendem, finde ich mich in den AGs jedoch
auch oft mit unvorhergesehenen Problemen konfrontiert: Der Kampf mit
der Technik, sei es der PC oder der graphische Taschenrechner, führt
in erschreckend kurzer Zeitspanne zu erheblichem Chaos. Wie soll das
erst in einer Schulklasse ausarten? Doch dieser Vergleich ist nicht
ganz fair: Ich besuche diese Fortbildung, um selber mehr über Compu-
tersoftware zu lernen. Die anfängliche Beschäftigung nimmt natürlich
viel Zeit in Anspruch. Doch im Unterricht – so stelle ich es mir jedenfalls
vor – wird der Einsatz neuer Medien immer mit einer konkreten Aufga-
be verbunden sein. Dafür bekommen die Schüler so viele technische
Informationen wie nötig, aber so wenig wie möglich. Laut Bärbel Barzel
hat sich ein "Hilfe-Blatt" sehr bewährt, das jeder Schüler speziell für
sich erstellt (s. Mind Map I). Insgesamt scheinen die neuen Medien
sehr gut geeignet, individuelle Herangehens- und Umgehensweisen
nebeneinander zu kultivieren. Dieser Aspekt gefällt mir eigentlich am
besten.
Neben der Aula, den Seminarräumen, dem Speisesaal und natürlich dem eigenen Zimmer erweist sich die Cafeteria als wichtiger Ort: Hier werden wir in den Pausen mit Kaffee und abends mit Bier versorgt. Außerdem kann man hier im Warmen rauchen. Sehr schön. Obwohl es fast die ganze Zeit um Schule geht, ist der Alltag sehr weit weg. Ich finde verblüffend, wie gut dieser "Ausflug" tut. Gegen Ende der Tagung steht Kleinvieh (?!) auf dem Programm. "Das Beste an der Tagung", raunen mir Eingeweihte zu. Ich denke an Gold-hamster und Tanzmäuse und harre der Dinge . Die Kleinviehrunde erweist sich als Ideen- und Materialienbörse, deren Zusammenfassung ihr in diesem Heft findet. Viel Spaß! Antje Mind Maps der AG zu Bärbel Barzels Ein-
gangsvortrag

"Unterrichtskultur mit Neuen Medien"

Diese Mind-Maps sind besser zu verstehen, wenn man Bärbel Barzels
Artikel in der Zeitschrift ‚Der Mathematikunterricht' (Ausgabe zum
Selbstgesteuerten Lernen, Jg. 50, Heft 3, Juni 2004) mit dem Titel "Wa-
rum Neue Medien und Neues Lernen zusammen gehören" liest. Oder
man besucht die MUED-Homepage mit der Präsentation zum Vortag.
I Fragen zum Unterricht mit Neuen Medien
1. Wie viel Vorarbeit fürs Technische ist nötig?

An Technischem nur so viel wie nötig, so wenig wie möglich. 2. Wie strukturiere ich offenen Unterricht mit Neuen Medien? Mischen von neuen und alten Unterrichtsformen KONSEQUENZ
Klippert, kooperatives Lernen … Präsentation u. Dokumentation 3. Zeitdruck, Stoffdruck, Ablenkung (Spiele)? Offene Übersicht über den Arbeitsstand Nicht überfordern!!! 4. Ergebnis des Rechners passt nicht/unklar? Chance und Bürde zugleich!!! Sabine, Robert, Antje, Kerstin, Charlotte, Andreas, Holger, Grit, *) SuS erstellen für /ihre/seine Aufgabenstellung ("Du willst") eine technische Anleitung mit der Tastenfolge bzw. den Befehlen ("Du machst es") II Mind Map

Alle Facetten von ren ohne Inhalte Mathe müssen im Unterricht vorkom- Darf Mathe im Unter-
richt auch zweck-
/anwendungsfrei sein?
Souveränität ist nötig, NEIN, es muss im- deshalb braucht man auch immer mathemati- Nutzen erkennbar Typisch mathemati- sche Vorgehensweisen müssen vorkommen Freudenthal: "REAL ist das, was der/die Schüler/in als Problem erkennt!" Kleinvieh

Vorbemerkung: Für alle Teilnehmer der Tagung wird es – leider noch
nicht so bald – eine CD geben, auf der sich Beiträge aus den AGs und
Kleinvieh befinden, z. B. die Wortbeiträge von Ö3 ("Wie viel Hunderts-
telsekunden hat eine Sekunde?").
1. Sek I: Rüdiger Vernay stellte Mini-Klickies vor.
2. Statistik Klasse 5/6: Irmgard Eckelt stellte ihre stumme Einfüh-
rung des Zentralwerts in Statistik 5. Klasse mit einer unruhigen Gruppe vor, die mit viel Bewegung verbunden war: Jedes Kind schreibt seine Schuhgröße an die äußeren Tafelseiten und gibt die Kreide weiter. Ein Kind sortiert in der Mitte der Größe nach. Anschließend unterstreichen zwei Kinder gleichzeitig jeweils eine angegebene Schuhgröße in unterschiedlichen Farben. Eines beginnt links, das andere rechts. Um die Gleichzeitigkeit zu errei-chen, gibt der Rest der Klasse den Rhythmus durch Klatschen o. ä. vor. Bei ungerader Schülerzahl bleibt eine Zahl übrig und man erhält den Zentralwert, sind zwei Zahlen übrig, bleibt Raum für Diskussionen: mögliches Tafelbild: Meine Schuhgröße Unsere Schuhgrößen Meine Schuhgröße 37 39 36, 36, 37, 37, 37, 38, 39, 39, 39, 40, 40, 40, 42,

3. Spiele Sek I: Katrin Zimpel stellt von SuS ausgedachte Spiele zum
Thema "Geld" und ein ebenfalls selbst geschriebenes Buch mit Aufgaben der Woche und ihren Lösungen vor. 4. UE Wasser: Heinz Böer stellt einen Artikel aus der Frankfurter
Rundschau über die Entstehung der Sintflut vor. Nach einer zitier-ten Studie lag während einer der letzten Eiszeiten der Wasser-spiegel aller Meere sehr viel niedriger als heute. Während der dar-auf folgenden Warmzeit stieg der Meeresspiegel deutlich an und durchbrach die damals existierende Landbrücke zum Schwarzen Meer. Dessen Wasserspiegel lag ebenfalls viel niedriger als heute. Durch den so geschaffenen Bosporus flossen Wassermassen, die den Wasserspiegel des Schwarzen Meeres um täglich 15 cm stei-gen ließen. (das Blatt ist in der erweiterten Neuauflage der Bro-schüre "Projekt Wasser", die gerade wieder gedruckt wird. 5. Mathe und Sport Sek I: Wolfgang Löding sprach mathematische
Fragen beim Sport an: "Wie lang ist eine 100 m-Bahn?" Es geht dabei um Fragen der Genauigkeit bei der Zeitmessung. Andere Fragen in diesem Zusammenhang: "Wie genau müssen die Maße bei einem Schwimmbecken sein?" "Welche Rolle spielt die Länge der Strecke bei Skirennen?" 6. Stationenlernen Sek I: Christiane Hemmer-Sopp berichtet über
ein fächerübergreifendes Stationenlernen für Klasse 5 mit Fragen aus Deutsch, Mathe und Nat. zum Thema "Größen". 7. Brüche und Prozentrechnung: und Susanne Prediger spielte In-
terviews von Ö3 vor ("Wie viel Prozent sind 2/3?") vor. Sie werden auf der Tagungs-CD zu finden sein. 8. Mathematische Problemstellungen mit Bildern für Sek I und II:
CD "Problem Pictures" aus Australien (70 Austr. $; 35 €). Die CD enthält ca. 80 Fotos, die mit mathematischen Problemstellungen verknüpft sind. Dieselbe Firma veröffentlicht jährlich einen Kalen-der mit 12 Bildern aus der CD für 25 Austr. $). Rüdiger Vernay hat einige Fotos kopiert und die Aufgaben ins Deutsche übersetzt. Sie stehen auf der MUED-Homepage. 9. Noch mehr Bilder: Wolfgang Löding bittet alle Teilnehmer um ge-
eignete Bilder für den Unterricht, die man ihm per Mail zusenden soll. Er stellt sie dann gesammelt auf die MUED-Homepage. Kontakt: [email protected]. 10. Statistik Sek II: Sigrid Brönstrup stellte einen Zeitungsartikel vor
(FAZ, Okt. 2004). Der Artikel enthält Zahlenmaterial aus einer drei Jahre dauernden Studie über das Medikament Vioxx: 2600 Patien-ten wurden in zwei Gruppen aufgeteilt (Wirkstoff und Placebo). Es kam 45- bzw. 25-mal zu Nebenwirkungen, in beiden Gruppen tra-ten jeweils 5 Todesfälle auf. Der Artikel ist als Anlage (Seite 9) und in der UE ST 13-05 enthalten. 11. Spiele in der Sek. II: Andere Spiele für die S II werden von Kristin
Bauer präsentiert: Ein Memory (3 Graphen von Funktionen und ih-ren 1. und 2. Ableitungen gehören zusammen), ein Quiz und einen Irrgarten mit 15 Aussagen zu Exponentialfunktionen. Die geordne-ten Aufgaben sind wahr oder falsch und geben so den Weg zum Ziel vor. 12. Stationenlernen mit "Derive": Gerti Kohlruss stellt Stationenler-
nen zu gebrochen-rationalen Funktionen mit "Derive" vor. Die komplette UE gibt es auf der Tagungs-CD. 13. Analysis: Ilka Bowitz stellt "Flotte Kurven" vor: ein Spiel, in dem es
inhaltlich um graphische Zusammenhänge zwischen Ableitungs-funktion, Ausgangsfunktion und Stammfunktion geht. Die genutz-ten Funktionsgraphen sind dabei für die Schüler so unbekannt, dass sie nicht auf die rechnerische Ebene ausweichen können. Leider enthält die Seite nur eine Spielanleitung, bei der der ma-thematische Inhalt dem spielerischen gegenüber im Vordergrund steht (z. B. durch Argumentationspunkte) Ilka wandelte die Regeln so ab, dass die SuS möglichst schnell die eigenen Karten ablegen. 14. Methoden für die Sek. I und II: Dieter Schluckebier berichtete von
einer erfolgreichen Übernahme der Methode "stummes Schreibge-spräch" in den Mathematikunterricht. Verbunden mit dem Statio-nenlernen standen auf mehreren Plakaten offene bzw. Problem-aufgaben. Die SuS schrieben und kommentierten die Lösungsvor-schläge. Diese Methode kann auch weniger aufwändig in den Heften der Schüler durchgeführt werden (Vorgehensweise und Erfahrungen s. Anlagen ab Seite 10) 15. Mathematische Datenbank: Dieter Schluckebier wies auch auf
eine gut gepflegte Datenbank zum Problemlösen hin. Die Nutzung der Datenbank ist mit 20 € nicht kostenlos. 16. Internationale Konferenz: Alan Rogerson lädt zur Teilnahme zur
nächsten Konferenz der "Mathematics Education in the 21. Centu-ry" ein, die vom 25. November bis zum 6. Dezember in Malaysia stattfindet. Kontakt: [email protected]. 17. Ausstellung: Dirk Schölermann weist auf eine Ausstellung "Stra-
ßenbrücken in Deutschland" hin, die im Moment durch Deutsch-land tourt. Es gibt eine Videokassette und einen Katalog. 18. Literaturhinweis: Christa Schmidt stellt ein Buch vor: Architektur
des Lebendigen, (Cornelsen-Verlag, 9,95 €). Es behandelt mathe-matische Exkursionen in die Natur, z. B. zur Symmetrie, zum Gol-denen Schnitt und zu Spiralen. Wenn jemand Unterrichtserfahrun-gen mit dem Buch gemacht hat, wäre es toll, wenn sie in einem der nächsten Rundbriefe, als Material für einen MUED-Umschlag oder in einer AG bei der nächsten Tagung dargestellt werden würden.
19. Lange Nacht der Mathematik: Hajo Löffler stellt die "Lange Nacht
der Mathematik" vor, die im November 2004 von der Klaus-Grothe-Schule in Neumünster durchgeführt wurde. Abends wurden Aufga-ben ins Netz gestellt, die bis zum nächsten Morgen bearbeitet und per Mail zugesandt sein mussten. Spaß und Engagement waren bisher groß, deshalb wird es (mindestens) eine Wiederholung ge-ben. Auch an anderen Schulen haben "lange Nächte" stattgefun-den, die immer auf große Resonanz stießen.
Linkliste zur Tagung

Diese Liste findet sich jetzt auf der Mitgliederseite der MUED-
Homepage hinter dem Buchsymbol, das zur Fundgrube führt.
So lassen sich die Materialien einfacher herunter laden bzw. die
Links auf die Webseiten der Anbietenden können direkt erreicht
werden.
Zu Kleinvieh Nr. 10
Frankfurter Allgemeine Zeitung Freitag, 1. Oktober 2004 Dramatischer Rückschlag für die Merck-Aktie
Amerikanischer Pharmakonzern muß Milliarden-Medikament Vioxx zurückzie-
hen / Börsenwert fällt um 25 Milliarden Dollar
Merck & Co., Whitehouse Merck & Co. hat keine 2600 Patienten in der Stu-
Station (New Jersey). Der Verbindung zur deutschen die wurden in zwei Grup-
nach Pfizer zweitgrößte Merck KGaA. Die Aktie pen eingeteilt, von denen
amerikanische Pharma-
des Unternehmens brach eine Vioxx bekam und die konzern hat sein am Donnerstag im Verlauf andere ein wirkstoffloses Schmerzmittel Vioxx mit um mehr als 25 Prozent Placebo. In der Vioxx-sofortiger Wirkung welt- auf ein Tagestief von Gruppe seien 45 Fälle mit weit vom Markt zurückge- 33,65 Dollar ein. Damit Nebenwirkungen aufgetre- nommen. In einer Studie fiel der Börsenwert um ten, darunter Herzbe- sind Nebenwirkungen des mehr als 25 Milliarden schwerden, Infarkte und Medikaments auf das Herz Dollar. Dies übertrifft den Schlaganfälle. Auch bei aufgetreten. Der Rückruf gesamten Wert von BMW. der Placebo-Gruppe habe von Merck & Co. ist unter Vioxx wird als Medika- es aber 25 Fälle von Ne- ment für Akutschmerzen, benwirkungen gegeben. punkten noch spektakulä- Gelenkentzündungen Sowohl in der Vioxx-als rer als der Vermarktungs- (Arthritis) und Ver- auch in der Placebo- stopp für den Cholesterin- schleißkrankheiten wie Gruppe sei es zu jeweils senker Lipobay der deut- Arthrose eingesetzt. Bei fünf Todesfällen gekom- schen Bayer AG im Jahr der Studie, die nun zum men. Die Nebenwirkungen 2001. Lipobay stand da- Vermarktungsstopp ge- in der auf drei Jahre ange- mals für einen Jahresum- führt hat, wurde Vioxx für legten Studie sind erst satz von rund einer Milli- Darmpolypen getestet, al- nach einer Einnahme des arde Euro. Vioxx hat im so für ein anderes Behand- Medikaments von mehr als vergangenen Jahr einen lungsgebiet. Ottfried Zie- 18 Monaten aufgetreten. Umsatz von 2,5 Milliarden renberg, Medizinischer Di- Zierenberg wies darauf Dollar eingebracht. Das rektor bei der deutschen hin, Merck habe das Me-Medikament wird auch in Merck-Tochtergesellschaft dikament freiwillig vom Deutschland unter dem MSD in München, sagte Markt genommen und ver- Namen Vioxx verkauft, gegenüber dieser Zeitung, antwortungsbewusst ge-weltweit vermarktet es bestehe "keine akute genüber dem Patienten ge- Merck & Co. das Mittel in Gefahr** für Patienten, handelt. insgesamt achtzig Län- die Vioxx einnehmen. Nur Lipobay wurde damals dern. Vioxx ist nach dem bei einer vergleichsweise vom Markt genommen, Cholesterinsenker Zocor geringen Anzahl von Pati- weil es mit einem lebens- das zweitwichtigste Medi- enten in der Vioxx-Studie bedrohlichen Muskelzer- kament aus der Produktpa- sei es zu Nebenwirkungen fall in Verbindung ge- lette des Unternehmens. gekommen. Die insgesamt bracht wurde. Rund hun- dert Todesfälle sollen in bis 3,17 Dollar vorausge- Mittel zur Behandlung Zusammenhang mit der sagt. von Depressionen und ein Einnahme des Choleste- Neben dem wegfallenden Diabetes-Medikament ein- rinsenkers stehen. Im Fall Geschäft könnten auf gestellt. Beide Mittel be-Vioxx empfiehlt Zieren- Merck durch das Vioxx- fanden sich in der dritten berg Patienten, zum Arzt Debakel noch andere Be- und letzten Phase der kli- zu gehen und sich ein an- lastungen zukommen, ins- nischen Erprobung an Pa- deres Medikament ver- besondere in Form von tienten und nahe an der schreiben zu lassen. Auch Produkthaftungsklagen. Markteinführung. Zuvor für die deutsche Tochter- Verwaltungsratsmitglied hatte Merck schon zwei gesellschaft ist Vioxx nach Lawrence Bossidy sagte in weitere Projekte gestoppt, seinen Worten eines der einem Interview mit dem die sich in der zweiten kli- wichtigsten Produkte des Fernsehsender CNBC: "Es nischen Phase befanden. Unternehmens, den genau- wäre naiv anzunehmen, Die Probleme mit dem en Umsatz wollte er aber dass es keine Klagen ge- Nachschub an neuen Me- nicht benennen. Merck ben wird". Auch Bayer sah dikamenten wiegen um so kommt in Deutschland sich damals in Amerika schwerer, als Merck mit nach seinen Worten auf einer ganzen Flut von seiner bestehenden Pro-einen Jahresumsatz von mehr all 10 000 Klagen duktpalette mit Schwierig-500 Millionen Euro und gegenüber, die dem Un- keiten kämpft, und das beschäftigt hierzulande ternehmen Fehlverhalten nicht erst seit dem Vioxx-190 Mitarbeiter. Die Si- bei der Entwicklung und Rückzug. Nicht zuletzt aus cherheitsbedenken um Vi- Vermarktung von Lipobay diesem Grund kündigte oxx sind nicht neu. Schon vorwarfen. Bayer hat 1,1 das Unternehmen vor rund in mehreren Studien wurde Milliarden Dollar für Ver- einem Jahr den Abbau von eine Verbindung des Mit- gleiche mit Patienten auf- 4400 Stellen an. Das um- tels zu einem erhöhten Ri- gewendet. Allerdings kam satzstärkste Produkt Zocor siko für Herzkrankheiten das Unternehmen noch leidet unter einem ver-hergestellt. Der Vioxx- recht glimpflich davon. In schärften Wettbewerb und Vermarktungsstopp wird einigen öffentlichkeits- hat auf einigen Auslands- erhebliche Auswirkungen wirksamen Prozessen märkten seinen Patent- auf das Ergebnis von wurde Bayer von der ame- schutz verloren. 2003 Merck haben. Das Unter- rikanischen Justiz freige- schrumpfte der Umsatz nehmen teilte mit, im vier- sprochen. Für Merck setzt von Zocor um 8 Prozent ten Quartal werden Um- sich mit dem Vioxx- auf 5 Milliarden Dollar. sätze zwischen 700 und Rückzug eine Serie von Anfang dieses Monats er-750 Millionen Dollar Misserfolgen fort. Im ver- litt Merck auch bei Zocor wegbrechen, und das Er- gangenen Jahr hat das Un- einen Rückschlag in klini- gebnis je Aktie werde um ternehmen zahlreiche schen Tests. (lid.) 50 bis 60 Cent niedriger Rückschläge bei der Ent- ausfallen als geplant. wicklung neuer Medika-Merck hatte bislang ein mente erlitten. So wurden Ergebnis je Aktie von 3,11 die klinischen Tests für ein Zu Kleinvieh Nr. 14
StummesSchreibgespräch- Oder: "simsen" (SMS) im Matheun-
terricht
Dieter Schluckebier /2-2-05 Das "Stumme Schreibgespräch" habe ich während einer Lehrer/innen-
Fortbildung mit Wilfried Jannack kennengelernt; wir haben es benutzt,
um uns über Einstellungen zur Bruchrechnung auszutauschen.
Die Methode hat mir so gut gefallen, dass ich sie auch mit Studen-
ten/innen zum Lösen von Mathematikaufgaben ausprobiert habe. Beim
ersten Mal hat es nicht gut geklappt: Die Aufgaben waren zu einfach,
auch trauten sich viele nicht so richtig, ihre Ideen und Lösungen aufzu-
schreiben!
Nach mehreren Versuchen haben wir eine geeignete Form gefunden
(siehe S t u m m e s S c h r e i b g e s p r ä c h (Zusammenfassung)).
Vor ca. einem Jahr haben wir im Rahmen einer schulinternen Lehrer-
fortbildung in einer Gesamtschule das Stumme Schreibgespräch dem
Mathe-Kollegium vorgestellt und – trotz anfänglicher Skepsis – recht
positive Rückmeldungen erhalten. Die Methode wird dort erfolgreich an-
gewendet.
Im Mathematikunterricht habe ich die Methode so eingeführt:
Heute will ich euch eine Methode zeigen, die z.B. Experten verwenden,
wenn sie eine optimale Lösung zu einem Problem suchen, bei dem es
unterschiedliche Lösungswege gibt. Dabei hat sich bewährt, möglichst
alle Gedanken und Ideen festzuhalten: So können sie von allen einge-
sehen und nachvollzogen werden!
Bei Diskussionen in Gruppen gehen immer wieder einzelne Ideen verlo-
ren, weil man abgelenkt ist oder noch nicht erkennen kann, wie "genial"
oder "nutzlos" ein einzelner Lösungsschritt ist. Deshalb wird bei dieser
Methode verabredet nicht zu reden, sondern alles (Ideen und Lösungs-
schritte) so aufzuschreiben, dass andere es nachvollziehen können.
Dazu werden Plakate ausgelegt und dickere Schreibstifte verwendet.
Auch diese Methode muss erst erlernt werden: Vielen fällt es anfangs
schwer, nicht zu reden und alle Ideen oder Kommentare aufzuschrei-
ben! Man muss sich "trauen", auch ganz einfache Gedanken zu notie-
ren!
Für den Anfang habe ich Aufgaben (z.B. aus dem Bereich "Prozent-
rechnung") gewählt: Ihr findet auf den Plakaten jeweils verschiedene
Aufgaben, die dort gelöst werden sollen. Geht zunächst herum und lest
die Aufgaben. Entscheidet euch, wo ihr beginnen wollt. Ich werde euch
nach ca. (5) Minuten ein Zeichen geben; dann sollen alle mit dem Lösen
einer Aufgabe beginnen. (Wer seine Lösungsschritte nicht gleich auf
das Plakat schreiben möchte, darf auch einen Schmierzettel benutzen).
Wichtig ist, dass der Lösungsweg bzw. alle Lösungsschritte notiert
werden!
Wer etwas notiert hat, geht dann zum nächsten Plakat. Dort schaut er
sich alles an und prüft, ob er die "Notizen" verstanden hat. Ist er "damit"
einverstanden, dann notiert er eine Anmerkung, z. B. einen "Haken" o-
der notiert einen anderen Lösungsweg. Wenn er dem Ergebnis nicht
zustimmt, dann zeigt/markiert er die Stelle, wo er anderer Meinung ist
und wie dann der Lösungsweg aussehen sollte!
Für meinen Mathematik-Grundkurs (9. Jhg.) hatte ich Aufgaben zur
Prozentrechnung
ausgewählt, die wir vor einigen Monaten wiederholt
hatten:
Aufgabe 1
Notiere die Prozentsätze, die besonders häufig vorkommen und die
du als Bruch (und Dezimalzahl) "im Kopf" haben sollst: z. B. 50 % =
½ (0,5). Notiere Beispiele, wo diese Kenntnisse hilfreich sind, z. B. 50 %
von 11 Euro = 5,50 Euro
Aufgabe 2
Notiere möglichst verschiedene Methoden, wie 15 % von 70 € berech-
net werden kann: Überlege und notiere ähnliche Aufgaben!
Aufgabe 3
Was musst du bezahlen, wenn du 3 % Rabatt auf einen Rechnungsbe-
trag von 15 €
bekommst?
Notiere möglichst mehrere Lösungswege!
Überlege und notiere ähnliche Aufgaben!
Aufgabe 4
Notiert möglichst mehrere Methoden, wie 16 % Mehrwertsteuer für 40 €
berechnet werden können:
Überlege und notiere ähnliche Aufgaben!
Aufgabe 5
Im nebenstehenden Diagramm sollten fol-
gende Prozentsätze dargestellt werden:
54 %, 30 %, 10 % und 6 %.
Was stimmt hier nicht? Woran kannst du
das erkennen?
Korrigiere den/die Fehler!
Universität Bielefeld Dieter Schluckebier WS 03/04 Seminar: Bausteine zum selbstregulierten Lernen im Mathe-
matikunterricht der Sek. I

Plus-Punkte
n Schüler(innen) haben die Möglichkeit die Aufgaben frei und in be-
liebiger Reihenfolge zu wählen n die stille Kommunikation kann zu einer intensiveren Auseinander- setzung und zur Wissenserweiterung führen n die Reflexion eigener Gedankengänge /-abläufe wird geschult n verschiedene Lösungswege erhalten einen höheren Stellenwert n die Kommunikation ist in hohem Maß produktiv-sachbezogen n Schüler(innen) erleben die Notwendigkeit, Gedankengänge nach- vollziehbar und übersichtlich zu notieren n Schüler(innen) werden angehalten, aufeinander einzugehen n jede(r) kann mitmachen – auch passives Verhalten (Lesen, Lö- sungswege ansehen, . können einen Lerneffekt bewirken) n Schüler(innen) werden ermutigt, Angst zu überwinden n Stillsitzen wird durch Bewegen im Klassenraum minimiert n Anregung, gleichzeitig multiple Aufgaben zu bearbeiten n himmlische Ruhe! Minus-Punkte
n Nicht-Motivierte können sich leicht entziehen
n eigene Überlegungen (schrittweise) offen zulegen kann Druck,
Stress und Angst auslösen n durch das Herumlaufen entsteht Unruhe n gegenseitiges Beobachten schreckt ab n nicht alle können gleichzeitig aufschreiben (arbeiten?) n einzelne Schüler(innen) können sich entziehen n keine Fixierung der Arbeitsergebnisse im Heft n Fehler können übersehen werden n Fehler werden nicht in den eigenen Aufzeichnungen verbessert n Geometrieaufgaben sind weniger geeignet Aufgabenstellung
n Die Aufgabenstellung muss knapp und gut lesbar sein (Empfeh-
lung: Vergrößern) n um Unklarheiten zu vermeiden müssen die Aufgaben präzise for- n Methode muss an einfachen Beispielen eingeübt werden n alle Aufgaben sollten jeweils einen "Warming-up-Teil" enthalten – mit einfachen Aufgaben beginnen n das Ziel der Methode, z. B. Inhalte, Begriffe, Lösungswege zu wie- derholen, anzuwenden, . bestimmt die Art der Aufgabenstellung n bei den Aufgaben Schwerpunkte setzen, z. B. verschiedene Lö- sungswege suchen, Fehler suchen, . n die Aufgaben sollten unterschiedliche Lösungen zulassen und her- n besonders geeignet sind Aufgaben mit einer Problemstellung, die eine "Diskussion" anregen n die Aufgaben sollten knifflig bzw. anregend sein, damit die Schü- ler(innen) motiviert sind sie zu lösen n Antworten und Lösungswege verlangen u.U. Flexibilität von Leh- Organisation
n geeignete Plakate, dickere Stifte, Gruppentische (oder genügend
freie Wände), . n Plakatanzahl: max. 3 Schüler pro Plakat n Nicht jede(r) muss jede Aufgabe bearbeiten n Zeitvorgaben überlegen; ggf. auch Zeit für ein "Abschlussplenum" n u. U. ist es nicht leicht, das Redeverbot aufrecht zu erhalten Verhalten der Lehrer(innen) während der Arbeitsphase
n beobachten
n auch Moderator(inn)en müssen die Regeln einhalten: ermuntern,
anleiten, lenken, Helfen . nur schriftlich möglich n vorab mit Schüler(inne)n absprechen, ob man mitmacht oder nur beobachtet (hängt auch davon ab, wer die Aufgaben stellt) n beim Eingreifen zurückhalten! Ggf. nur am Ende Fehler korrigieren n gravierende Fehler könnten farbig markiert werden Warum stumm?
n alle können die dargestellten Lösungswege und Lösungen einse-
hen und mitbekommen n Lösungen und Lösungswege werden kurz dargestellt n eine höhere Konzentration ist möglich n der Informationsaustausch konzentriert sich auf den Plakaten n unterrichtsfremde Privatgespräche werden vermieden n jede(r) hat die Chance sich zu beteiligen n bei falschen Antworten kein Gelächter n Anleitung sich "ausschließlich" schriftlich mathematisch exakt aus- n Wort-Wiederholungen und zeitraubende Diskussionen werden
Tagungs- und AG-Termine

Arbeitstagung 05 – 26. – 28.05.2005 – s. Einladung im Mittelteil Jahrestagung 05 – 10. – 13.11.2005 – Schwerpunktthema: Nachhaltiges Lernen Arbeitstagung 06 – 25. – 27.05.2006
Jahrestagung 06 – 23. – 26.11.2006
Die nächste AG-Sitzung in Appelhülsen ist am 02.04.05 zum
Thema: „Statistik und WR in Sek. I". Fortsetzung der Sichtung
von Materialien für Jhg. 9/10 und Kontrolle der Einarbeitungen
aus der letzten AG-Sitzung.
MUED Frauenschuh
Während der Wintertagung wurden zwei Titel zum mädchen-freundlichen Mathematik-Schulbuch gewählt: - Einblicke 1 - Ausgabe BW C. C. Buchners Verlag delta 5 Die Übergabe soll – wenn die Verlage bereit sind Vertreter/innen
zu schicken – während der Arbeitstagung erfolgen.
Übrigens
Wir sind im MUED-Büro immer auch dankbar, für Materialien, AB, Hinweise, die wir in den MUED Steinbruch integrieren oder im Rundbrief bzw. newsletter an andere Mitglieder weitergeben kön-nen.können BÜROFORSCHUNG
Früher dachte ich, eines Tages würde es besser werden. Inzwi-
schen ist zwar eines Tages, aber besser ist es nicht: Mein
Schreibtisch sieht immer noch aus wie eine dieser Wohnungen
nach dem Elbhochwasser, wo Küchenutensilien, verschlammte
Schränke und Tierkäfige durcheinander schwammen. Ich habe
es mit gelegentlichem Aufräumen probiert, mit einer Analyse, mit
Feng Shui, aber es bleibt dabei: Wenn Ordnung das halbe Le-
ben ist, dann lebe ich in der anderen Hälfte.

In meiner Verzweiflung habe ich mir jetzt eines dieser amerikani-
schen Wissenschaftsmagazine gekauft. Amerikanische Wissen-
schaftler wissen doch alles. Auf dem Titel waren leider nur eine
Geschichte über Plattentektonik und ein Stück über "das Rätsel
der Antimaterie" angekündigt. Aber selbst die konnte ich nicht le-
sen: Das Heft ist weg. Einfach weg. Mein Schreibtisch aber liegt
da, still und starr wie der Starnberger See und tut ganz unschul-
dig. So macht er das immer, die alte Sau. Ich stelle morgens eine
Schachtel Kekse auf einen der Stapel. Nachmittags ist sie ver-
schwunden. Ich kopiere Texte. Kaufe Bücher. Sobald die Sachen
auf dem Schreibtisch landen, sind sie verloren. Alles futsch. Ein-
mal ist sogar ein paar Kinderschuhe verschwunden. Meine Frau
glaubt mir bis heute nicht, dass es der Schreibtisch war.
Es ist alles so rätselhaft. Vielleicht ist ja tatsächlich was Tektoni-
sches im Gange? Werden die Sachen beim stillen Geschiebe der
Stapel in die Tiefe gesaugt? Dafür spricht, dass die Kekse nach
vier Monaten am anderen Ende des Papiergebirges wieder auf-
tauchten. Dagegen spricht, dass vieles ganz und gar unauffind-
bar bleibt. Manchmal habe ich das Gefühl, wenn man drei Maga-
zine auf dem leeren Tisch ablegen würde, würden fünf ver-
schwinden; man müsste dann erst mal zwei Hefte neu draufle-
gen, damit der Schreibtisch ganz leer ist. Ich hatte im Alltag bis-
her kaum mit Antimaterie zu tun. Funktioniert die so? Können
die amerikanischen Forscher in ihren Magazinen nicht mal einen
Grundlagentext über die Funktionsweise eines Schreibtisches
bringen? Oder flüchten die selbst nur in ihre intergalaktisch kom-
plizierten Wissensgebiete, weil sie ihre eigene Lebensverkru-
schung
von Kindheit an überfordert hat?
aus: SZ Wissen 01/2005 "90 Prozent der Schiedsrichter sind saubere Leute, und die fünf Prozent, die die Regeln nicht beachten, die muss man finden und aus-sortieren." Otto Rehagel, deutscher Erfolgstrainer, der Griechenland zum EM-Titel führte. Westfälische Nachrichten, 15.02.2005

Source: http://www.die-mueden.de/rundbrief/rb156.pdf

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Informationsdienst Soziale Sicherheit Von der Leyens »Rentenpaket«: Gut gemeint – schlecht gemachtDGB: Vorschläge sind zur Bekämpfung der Altersarmut unzureichend Armut bedroht sind – wie Lang-zeitarbeitslose, Erwerbsgemin- Zuschuss zu Niedrig-Renten, etwas höhere Erwerbsminderungsrenten, höhere Zuverdienstmöglichkei- derte oder Personen mit Lücken ten für Teilrentner, Altersvorsorgepflicht für Selbstständige und Anhebung des Reha-Deckels ab 2017. in den Erwerbsbiografien – wür-Das sind die wichtigsten Inhalte des »Rentenpakets«, das Bundesarbeitsministerin Ursula von der den von den Reformplänen kaum Leyen am 22. März vorgelegt hat.